














Lyudmyla Kawelke
Lyudmyla Kawelke wurde in Iwano-Frankiwsk im Westen der Ukraine geboren und wuchs in enger Verbindung mit der Natur auf. Schon als Kind hielt sie alles, was sie umgab, zeichnerisch fest – Pflanzen, Tiere, Menschen, Stimmungen – und träumte davon, Kunst zu studieren. Doch der Lebensweg führte sie zunächst in eine andere Richtung: Auf Wunsch ihrer Eltern begann sie ein Medizinstudium im fernen Sibirien.
Nach dem politischen Umbruch der Perestroika verließ sie die Ukraine erneut. Stationen ihres Lebens waren zunächst die Tschechische Republik und schließlich Deutschland, wo sie seit den 2000er-Jahren lebt. Hier fand sie endlich die Freiheit, sich ihrer ursprünglichen Leidenschaft zu widmen – der Kunst.
Sie bildete sich kontinuierlich weiter und nahm an Kursen und Workshops bei verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern teil, darunter Elena Politowa, Gabriele Menzer, Valentina Batschwarowa und Hans-Peter Zöllin. Diese vielfältigen Einflüsse ermöglichten ihr den Zugang zu verschiedenen Techniken des Zeichnens, Malens, Modellierens und der bildhauerischen Gestaltung.
Heute arbeitet Lyudmyla Kawelke als multidisziplinäre Künstlerin, deren Werk stark autobiografisch und kulturell geprägt ist. Ihre Bilder bewegen sich zwischen Figuration und Abstraktion, zwischen Mystik und Emotion, zwischen Realität und Traum. Oft taucht sie selbst als Figur in ihren Werken auf – das Mädchen von einst, das mit offenen Augen durch eine imaginäre Welt wandert und dabei das Leben entdeckt.
Ein wiederkehrendes Merkmal ihrer Arbeiten ist die Präsenz von Elementen des ukrainischen Folklore: traditionelle Kopfbedeckungen, Bestickungen, Kleidung und die stolze Haltung ihres Volkes spiegeln sich in vielen ihrer Figuren wider. Diese Symbole dienen nicht nur der ästhetischen Gestaltung, sondern erzählen von Herkunft, Widerstandskraft und kultureller Identität.
In ihren Arbeiten verarbeitet sie persönliche Erinnerungen, kollektives Gedächtnis, innere Zustände und die Herausforderungen unserer heutigen Zeit. Ihre Kunst ist ein Ort der Reflexion und des Rückzugs, aber auch ein Raum der Hoffnung und der Transformation.
Seit 2022 sind ihre Werke regelmäßig in der Galerie Kunst-unter-Uns in Lörrach zu sehen und wurden unter anderem von Einrichtungen wie der Oberberg Klinik in Bad Säckingen erworben